Vorbemerkung

2023 war ein ereignisreiches Jahr. Viel ist passiert, viel hat sich verändert.

Auf Grund der nach wie vor spürbaren Auswirkungen von Corona und der Weltkrisen (Ukraine-Krieg, Umweltkatastrophen, nicht zuletzt jetzt auch noch die Eskalation in Nahost) mussten wir den Afrika-Laden zu Jahresbeginn schließen. Daher ist auch der Verein in ein neues Büro umgezogen, am Stadtrand von Fürstenfeldbruck mit direktem Blick nach Maisach. Unsere neue Adresse lautet:

Am Kuglfang 45
82256 Fürstenfeldbruck

Alle anderen Kommunikationsdaten sind unverändert geblieben.

Veränderte Organisation

Auch organisatorisch haben wir einiges verändert: das Personal in Togo wurde reduziert, um Kosten einzusparen. Die bewährten Mitarbeiter werden durch Praktikanten unterstützt, sodass das Arbeitspensum trotzdem gut bewältigt und professionell erledigt werden kann.

Bei der Mitgliederversammlung im September 2023 wurde außerdem einstimmig beschlossen, Andy Kopp als Geschäftsführer einzusetzen. Ich selbst bleibe Vereinsvorsitzende und werde Andy bei der Projektarbeit weiterhin nach Kräften unterstützen, es ist ein schönes Hand-in-Hand-arbeiten. So sind die richtigen Weichenstellungen getroffen, um unseren Verein für die Zukunft gut aufzustellen.

Kontakt zu unseren Spendern

Besonders dankbar sind wir für die treue, meist schon sehr langjährige Unterstützung unserer Spender, zu der – vielfach über Mund-zu-Mund-Propaganda – stets neue Förderer hinzukommen. So konnten wir in den zurückliegenden Monaten unser Hilfsengagement ungebrochen fortsetzen bzw. noch ausbauen, und wir sind zuversichtlich, gut aufgestellt ins Jahr 2024 starten zu können.

Der sehr enge, persönliche Kontakt, den wir zu unseren Spendern pflegen, stärkt das Vertrauen in unser Wirken. Mit viel ehrenamtlichem Einsatz gelingt es uns, den Spendern über den Einsatz nahezu jeder noch so kleinen Spende individuell zu berichten und zu belegen, dass die Förderung in Togo ankommt und dass auch kleine Beträge vor Ort große Wirkung zeigen. Wir stellen an unseren Verein selbst die hohe Anforderung: Aktion PiT-Togohilfe – weil die Hilfe ankommt.

Patenkinder, Stipendiaten, Förderprogramme

Die Patenschaftszahlen sind erneut gestiegen und lindern ganz konkrete Notlagen für Kinder. Neben den sehr persönlichen Kinderpatenschaften wird inzwischen auch die Stipendienvergabe von immer mehr Paten angenommen und erweist sich als sehr hilfreiches Instrument zur Förderung armer, aber begabter Kinder. Auch bei den Patenschaften haben wir kostensparende Veränderungen beim Management vorgenommen, insbesondere bei der Korrespondenz zwischen Patenkindern und Pateneltern.

Patenschaften sind die direkteste Form der Hilfe von Mensch zu Mensch und wird daher von vielen Spendern besonders gern angenommen. Gleichzeitig bieten wir aber auch Förderprogramme für Dorfgemeinschaften oder ganze soziale Schichten an, sodass nachhaltig die Lebensumstände vieler armer Menschen verbessert werden.

Gesundheitsprojekte & Ehrung

Die Gesundheitsprojekte laufen dank öffentlicher Förderung durch das BMZ (Bundesministerium für Zusammenarbeit) und in des überaus erfolgreichen Zusammenwirkens mit unserem Partner Aimes-Afrique intensiv weiter, wobei uns als neuer Förderer auch noch die Margrit-Nekouian-Stiftung überaus großzügig unterstützt. Der Schwerpunkt liegt bei der Professionalisierung der traditionellen Medizin in Togo und verstärkter Zusammenarbeit mit den geschulten Medizinmännern, bei der direkten medizinischen Versorgung von Kindern und bei der Versorgung und Reintegration von als verhext geltenden Kropf-Patientinnen auf dem Land. Für die Kropfoperationen erhielten wir Fördermittel des Freistaats Bayern.

Am 16. Mai 2023 wurde mir ein Zeichen hoher Wertschätzung unseres Engagements zuteil: der damalige bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek zeichnete mich mit der bayerischen Gesundheitsmedaille aus. Es war mir eine große Freude, diese Ehrung in Anwesenheit meiner beiden Söhne und des Präsidenten von Aimes-Afrique, Dr. Michel Kodom, entgegennehmen zu dürfen, denn nur im  Zusammenwirken mit Partnern und Mitstreitern und dank des Vertrauens der Spender ist diese erfolgreiche Hilfe zur Verbesserung des Zugangs zu medizinischer Versorgung für die Bevölkerung in Togo möglich. Die Ehrung gilt also auch allen unseren Förderern, Vereinsmitgliedern, ehrenamtlichen Helfern und Spendern.

Unser KiSS-Programm – die Kinder-Schul-Speisung

Das Schulspeisungsprogramm KiSS erweist sich als besonders effektiv, um die neu hochgeschnellte Armut in Togo zu bekämpfen und vor allem den Kindern Hunger zu ersparen. An unseren 13 KiSS-Schulen in Togo steigen daher beständig die Schülerzahlen und weitere Schulen bewerben sich, um an diesem so außerordentlich erfolgreichen Projekt ebenfalls teilnehmen zu können.

Die Ausweitung des KISS-Programms ist dank des Engagements vieler Schulen, an denen die Kinder mit Soli-Läufen erstaunlich hohe Spendenmittel erlaufen, und der wachsenden Zahl zusätzlicher KiSS-Spender möglich und lindert ganz konkret Hungerprobleme und deren negativen Auswirkungen auf die körperliche und geistige Entwicklung vieler Kinder in Togo.

20.000 Bäume für die Togowald-Challenge

Ein großer Erfolg war die Togowaldchallenge 2023 mit Baumpaten für 20.000 Gesundheitsbäume. Wir konnten von der Pflanzaktion live per Video berichten und punktgenau am 30. Juli symbolisch den 20.000sten Baum pflanzen. Diese Initiative trägt zum Klimaschutz in Togo bei, ermöglicht die Einrichtung von Schutzzonen für Heilpflanzen, verbessert gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der ländlichen Bevölkerung, schützt zahlreiche vom Aussterben bedrohte Pflanzen und Bäume und sichert dadurch die Artenvielfalt in Togo. Die Togowaldchallenge zählt zu unseren nachhaltigsten Projektbereichen.

Insgesamt über 1,7 Mio. Euro in Togo eingesetzt

Wir sind stolz und dankbar, dass wir von unseren Spendern und Förderern immer wieder ausreichend Mittel für all diese Projektvorhaben anvertraut bekommen und dass wir darüber hinaus auch immer wieder mit Zuspruch und Zeichen der Wertschätzung ermutigt werden, dieses Engagement fortzusetzen. Insgesamt konnten wir im Jahr 2023 den Betrag von 1.755.000,- € einsetzen.

Jeder Spenden-Euro ist uns gleich wertvoll – die vielen kleinen Einzelspenden, die Aktionen zu Jubiläen, Geburtstagen oder auch anlässlich von Todesfällen, die Fördermittel der öffentlichen Hand von Bund und Land, die regelmäßigen Patenschaftsbeiträge, die Zusammenarbeit mit Schulen, die Unterstützung durch Aktion Sternstunden, die finanzielle Begleitung durch zahlreiche Stiftungen, Lions- und Rotary-Clubs,… jeder € wird in Togo direkt zur Hilfe für die Menschen eingesetzt.

Danken möchten wir am liebsten jedem einzelnen, der oder die uns bei der Bewältigung all dieser Aufgaben tatkräftig unterstützt. Unser unvermeidbarer Verwaltungsaufwand liegt daher auch in diesem Jahr wieder deutlich unter 5%. All das zusammen macht unsere Stärke und unseren Erfolg aus. Danke – Akpekaka – merci beaucoup – Vergeltsgott an jeden einzelnen Helfer, Spender, Mitarbeiter, Ehrenamtler … bei Aktion PiT-Togohilfe e. V.

Margret Kopp
Vorsitzenden

Patenschaftsprogramm

Das Patenschaftsprogramm ist neben „Santé pour tous – Gesundheit für alle“ (siehe Punkt 6) unser langjährigstes Projekt und findet sich daher auch in unserem Vereinsnamen „Aktion PiT“ wieder, denn PiT bedeutet „Patenkinder in Togo“. Seit 1986, als das Programm mit 4 Patenschaften startete, hat es sich zu unserem Herzstück der Projekte entwickelt. Es ist die direkteste Form der Hilfe von Mensch zu Mensch: Durch den direkten Kontakt zu den Patenkindern wissen die Pateneltern sehr genau, wer ihre Hilfe bekommt und was damit bewirkt wird. Zwischen vielen Patenkindern und den Patinnen und Paten baut sich eine echte Beziehung auf.

Im Jahr 2023 konnten 87 Patenschaften beendet werden, einige wenige, weil die Kinder und ihre Familien verzogen sind, einige andere, weil sich durch die Patenschaftshilfe die familiäre Situation so stabilisiert hat, dass sie auch ohne Hilfe wieder zurechtkommen. Die meisten Patenkinder schieden aus, weil sie ihre Ausbildung erfolgreich beendet hatten. Sie alle konnten in die Selbstständigkeit entlassen werden, wobei sich die Ersparnisse auf den Sparbüchern, die für sie angelegt worden waren, für den Übergang in die eigenständige Verantwortung in allen Fällen als sehr hilfreich erwiesen haben.

Gleichzeitig konnten im Laufe dieses Jahres 166 neue Patenschaften vermittelt werden, sodass sich die Gesamtzahl der aktiven Patenschaften erneut von 792 auf 871 erhöht hat. Durch den vorbildlichen Arbeitseinsatz unseres Mitarbeiters Essowè Tchinguilou konnte das gestiegene Arbeitspensum gut bewältigt werden. Er sorgt für reibungslose Organisation der regelmäßigen Patenschaftszahlungen, der sorgfältigen Übermittlung von Sonderspenden und die Überwachung und Information über die Schulergebnisse und eventuelle Sonderprobleme. Er hält engen Kontakt zu den insgesamt 33 Betreuern der Patenkindergruppen vor Ort, zu denen inzwischen schon 4 ehemalige Patenkinder zählen, die gerne zurückgeben, was sie selbst an positiver Unterstützung erfahren haben. So können unsere Patenkinder sehr individuell nach ihren Bedürfnissen punktgenau gefördert werden. Das wissen unsere Paten sehr zu schätzen.

Porto wird eingespart

Seit September 2023 haben wir eine wichtige Änderung bezüglich der Korrespondenz zwischen Patenkindern und Pateneltern vorgenommen. Alle Patenkinderbriefe werden gescannt und per mail an uns geschickt. Dadurch erreicht uns die Post sehr viel schneller. Die Übermittlung an die Gruppe der 15 ehrenamtlichen Übersetzer und Übersetzerinnen kann dadurch beschleunigt erfolgen. Auch an die Pateneltern werden die Briefe mit ihrer Übersetzung nunmehr per mail weitergeleitet. Das spart Zeit, schützt die Umwelt wegen weniger Papierverbrauch, verringert die Zahl der Kopien für den Ablagebedarf und reduziert ganz erheblich den Portoaufwand. Bei den Paten sind wir mit diesem Übermittlungsweg der Patenkinderpost bis auf ganz wenige Ausnahmen durchwegs auf Zustimmung gestoßen. Und die Bereitschaft bei den Paten, ebenfalls auf dem digitalen Weg zu antworten, ist seitdem deutlich gestiegen. Der Kontakt zwischen Pateneltern und Patenkindern wird zunehmend intensiver.

Patenkindergeschenke

Die „Bestellung“ von Patenkindergeschenken über unsere Homepage (geschenke.aktionpit.de), da Päckchenversand per Container nicht mehr möglich ist, wird von den Paten mit wachsendem Interesse angenommen, vor allem in der Weihnachtszeit, aber auch zu Geburtstagen der Patenkinder oder zum Schuljahresbeginn. Fotos von der Übergabe dieser Päckchen zeigen die Freude, die diese Überraschungsgeschenke bei den Kindern auslösen. Durch den Einkauf vor Ort werden togoische Händler – vorzugsweise ehemalige Patenkinder – unterstützt und die Kinder erhalten ortsübliche Produkte, sodass kein Neid auf „deutsche“ Geschenke entsteht.

Die Krankenversicherung

Seit 2021 gehört die Krankenversicherung, die wir beim Versicherungsanbieter INAM für unsere Patenkinder zum günstigen Sonderpreis von nur 5,- €/mtl. abschließen konnten, zum festen Bestandteil der Patenkinderförderung und erleichtert den Familien die medizinische Versorgung ihrer Kinder im Krankheitsfall. Das wirkt sich sehr positiv auf den Schulbesuch der Kinder aus. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die wegen Erkrankung an den Prüfungen nicht teilnehmen konnten und dann oft das gesamte Schuljahr wiederholen müssen, ist deutlich zurückgegangen, eine riesengroße Verbesserung. Immer wieder kamen positive Rückmeldungen von den Familien, die sich für diese Hilfe besonders bedanken. Dank der Versicherungskarte werden ihre Kinder in jeder staatlichen Krankenstation sofort aufgenommen und behandelt. Umgekehrt wirkt sich das auch positiv auf das Funktionieren der medizinischen Dienste aus, wenn sie verstärkt in Anspruch und bezahlt werden. Dieses Projekt stellt damit auch einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Gesundheitssystems in Togo dar.

Stipendienprogramm

Für Paten, die keine Zeit für intensiven persönlichen Austausch mit ihren Schützlingen in Togo haben, hat sich unser Stipendiaten-Patenschaftsprogramm in Zusammenarbeit mit Aimes-Afrique sehr bewährt. Die Stipendiaten stammen aus armen Bauernfamilien in den abgelegenen 10 Modelldörfern unseres Dorfentwicklungsprogramms (siehe Punkt 5), Die Vergabe der Stipendien ist allen im Dorf bekannt. Die Auszahlung der Stipendien erfolgt über die Schule. Die Paten erhalten nicht so oft Post von diesen Kindern: nur am Schuljahresende ein Dankschreiben sowie die Information, ob und wie sie das Schuljahr geschafft haben. Kinder, die ohne ersichtlichen Grund durchfallen, scheiden aus dem Stipendienprogramm wieder aus. 10 dieser Kinder haben es inzwischen bereits bis zu einem Studium an der Universität geschafft – für die einfachen Bauernfamilien nahezu ein Wunder. Sie setzen viele Hoffnungen auf ihre erfolgreichen Kinder. Ein erster Junge hat im Jahr 2023 sogar seinen Bachelor in Germanistik geschafft und ist auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Im Jahr 2023 konnten 30 neue Stipendien an den 10 Dorf-Grundschulen vergeben werden.

Schulbauten

Kinder haben ein Recht auf Bildung. Wie wichtig Schulbildung für die Kinder ist, ist inzwischen auch im ländlichen Raum anerkannt. Die Eltern bemühen sich, alle schulpflichtigen Kinder auch tatsächlich in die Schule zu schicken. Die Dorfgemeinschaften mobilisieren ihre eigenen Möglichkeiten, um sog. Dorf-Grundschule einzurichten, sei es auch nur unter primitiven Unterständen und mit selbst finanzierten Hilfslehrern. In der Regel werden diese Schulen nach kurzer Zeit staatlich anerkannt, sodass der Staat zumindest einen Teil der Lehrer zur Verfügung stellt. Die staatlichen Finanzmittel reichen jedoch nicht aus, den umfangreichen Gebäudebedarf abzudecken. Daher bemüht wir uns nach wie vor, die Unterrichtsbedingungen für Schülerinnen und Schüler sowie für das Lehrpersonal zu verbessern und dadurch den Kindern bessere Bildungschancen zu ermöglichen.

4 neue Grundschulen

Im Jahr 2023 konnte die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Stiftung Fly & Help erfolgreich fortgesetzt werden. Mit ihrer Hilfe konnten die Gebäude für insgesamt 4 Grundschulen finanziert werden. Dank eigener Spender konnte das Gebäude für ein Gymnasium gebaut werden.
Außerdem konnte der Bau eines Priesterseminars in Lomé unterstützt und die Elektrifizierung der Grundschule Noagou finanziert werden. Die Grundschule Noagou und das Collège Protestant in Lomé konnten zusätzlich mit Schul- und Hygienematerial ausgestattet werden.

  • 1

    In Wloeti Kope in der Maritimregion, also im Süden Togos, konnte mit Fördermitteln von Fly & Help ein Grundschulgebäude mit Latrinen errichtet werden. Die Verantwortung für die Realisierung der Baumaßnahmen lag in den bewährten Händen des Chefs von Zoti, unserem langjährigne Partner für Schulbauten.

  • 2

    Ein großzügiges Gebäude für das Gymnasium mit Latrinen in Zoti in der Maritimregion, also im Süden Togos, konnte mit Mitteln der Stiftung Fly & Help realisiert werden. Die Projektrealisierung lag in den bewährten Händen des Dorfchefs von Zoti.

  • 3

    Für die Grundschule in Bado in der Maritimregion, also im Süden Togos, wurde mit Fördermitteln der Stiftung Fly & Help ein Gebäude mit Latrinen errichtet, unter der Bauaufsicht des Dorfchefs von Zoti.

  • 4

    Der Bau einer Grundschule in Sape B in der Maritimregion, also im Süden Togos, konnte mit Fördermitteln der Stiftung Fly & Help im Jahr 2023 begonnen werden. Die Projektrealisierung liegt in den bewährten Händen des Dorfchefs von Zoti.

Der Bau einer Grundschule in Boutchatchal in der Region Kara, also weit im Norden von Togo, konnte mit Fördermitteln der Stiftung Fly & Help im Jahr 2023 begonnen werden. Die Verantwortung für Projektumsetzung vor Ort lag bei Bürgermeister André Beguem, ebenfalls ein schon langjähriger bewährter Partner bei der Umsetzung von Schulprojekten.

Brunnenbauprogramm

Seit der Corona-Epidemie ist die Bedeutung der Verfügbarkeit von sauberem Wasser in Togo für Hygiene, Sauberkeit und Gesundheit der breiten Öffentlichkeit sehr bewusst geworden Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist in vielen ländlichen Regionen Togos nach wie vor nicht gegeben. Frauen und Mädchen müssen noch immer weite Strecken zurücklegen, um Wasser aus verschmutzten Wassertümpeln oder immer wieder versiegenden Bachläufen zu holen.

Ein nahegelegener Dorf-Brunnen sorgt daher sofort für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Frauen und Mädchen und reduziert schlagartig die oft lebensbedrohlichen Magen-Darmerkrankungen der gesamten Dorfbevölkerung, besonders aber die Sterblichkeit bei Säuglingen und Kleinkindern. Die Fortsetzung unseres Brunnenbauprorgramms, das wir schon seit 30 Jahre durchführen, ist daher nach wie vor dringend notwendig. Die Nachfragen nach der Einrichtung von einfachen Ziehbrunnen in abgelegenen Weilern und von Tiefbohrbrunnen für größere Siedlungen kommen von unseren Partnern Aimes-Afrique und dem Verein „3a-e“ mit Dr. Kouagou in großer Zahl.

Deshalb war es uns ein Anliegen, das Brunnenbauprojekt im Jahr 2023 zu intensivieren. Insgesamt wurden in diesem Jahr Spenden für insgesamt 11 Ziehbrunnen geleistet.

Brunnen für Koutammkou

Fünf Brunnen konnten in der Region Koutammakou noch im Jahr 2023 gebaut werden, und zwar in den Weilern Koukotougou, Litenbouali, Koutienkou, Bounaoutibou und Tatanwonta. Die Realisierung der weiteren sechs Brunnen ist für 2024 vorgesehen, und zwar in den Weilern Tanaminta, Libatetanri – Koutandiégou, Kouyegoupegou – Mattema, Koupikou – Warenga, Koussakpango lieu dit Litcho und Tamiata – Kounanboungou.

Ein Brunnen konnte nicht realisiert werden

Ein Brunnen der im Jahr 2021 für das Dorf Tangbamong auf der Hochebene ganz im Norden von Togo geplant war, konnte trotz mehrfacher Bohrversuche dort nicht realisiert werden. Der im Jahr 2022 Brunnen mit Solarpumpe in dem Dorf Adjedacope (Maritimregion) wurde im Jahr 2023 fertiggestellt.

Unser Dank gilt den Spendern, die oft einen Geburtstag oder ein Jubiläum zum Anlass nehmen, auf eigene Geschenke zu verzichten und stattdessen Geld für den Bau eines Brunnens sammeln. Pro Brunnen werden ca. 3.000,- € benötigt.

KiSS – Kinderschulspeisung

KiSS bedeutet Kinder-Schul-Speisung und hat sich zu einem unserer erfolgreichsten Projektbereiche entwickelt, da es in vielfacher Weise positiv wirkt.
Die seit Corona in ganz Togo wieder deutlich angestiegene Armut trifft am härtesten die Kinder. Selbst auf dem Land herrscht wieder weit verbreitet Hunger. Viele Kinder haben einen sehr weiten Schulweg, sodass sie mittags nicht nach Hause gehen können.

Oft ohne Frühstück müssen Sie bis zum Abend warten, um erstmals am Tag eine oft unzureichende Mahlzeit einnehmen zu können. Unser KiSS-Projekt ist ein wirksames Instrument, um Hunger bei den Kindern zu vermeiden. Es schafft Arbeitsplätze für Frauen, die als Köchinnen ausgebildet und für ihre Arbeit bezahlt werden. Und es belebt die lokalen Märkte, da die Lebensmittel direkt vor Ort eingekauft werden.

Durch KiSS steigen die Schülerzahlen

Mit nur 50,- Euro pro Jahr kann ein Schulkind während eines ganzen Schuljahres mit einem täglichen warmen Essen versorgt werden. Dadurch finden die Kinder in unseren KiSS-Schulen in Togo ein gutes Umfeld für ihre körperliche und geistige Entwicklung. Das Schulniveau bleibt hoch, da sich die Kinder konzentrieren können. Auch Mädchen werden in die Schule geschickt, sodass wir konstant steigende Schülerzahlen verzeichnen. Im Jahr 2023 ist die Zahl der KiSS-Kinder von ca. 5.000 auf fast 5.500 angestiegen.

KiSS in 13 Schulen

Neben den 10 Modelldörfern in Zusammenarbeit mit unserem Partner Aimes-Afrique konnten wir das Kinderschulspeisungsprogramm auch in den Dörfern Mattema und Koutandiégou fortsetzen sowie im dem Dorf Kagnibara ausbauen. Ein besonderer Dank gilt dabei der Aktion Sternstunden, dem Reisebüro DERPART Reisebüro Simader in Weilheim, einigen bayerischen Schulen (insbesondere das Gymnasium Viechtach, der Grundschule Maisach, der Realsachule Maisach) und vielen vielen Einzelspendern.

Dorfentwicklungsprogramm „Villages Aimes-Afrique – das lebenswerte Dorf“

Unser 2018 mit dem 1. Preis des Eineweltpreises Bayern ausgezeichnetes Dorfentwicklungsprogramm wurde in Zusammenarbeit mit unserem wichtigen Partner Aimes-Afrique weiter betrieben, u. a. die erfolgreiche Schulspeisung KiSS, die in den Grundschulen dieser 10 Dörfer jährlich steigende Schülerzahlen versorgt (siehe Punkt 4).

Die Entwicklungsmaßnahmen in den 10 Modelldörfern richteten sich im Jahr 2023 weiterhin auf Klimaschutz. Das BMZ sah leider keine Fortsetzung des Klimaschutzprojektes vor. Es gab also keine Fördermittel mehr für diesen Bereich. Im Rahmen des Projektes Tradi-Santé machten uns die traditionellen Heiler in Togo darauf aufmerksam, dass nicht nur Bäume, die mit ihren Blättern, Wurzeln, Früchten und Rindenbestandteilen als Lieferanten für ihre Heilprodukte dienen, sondern auch viele ihrer Kräuter und Heilpflanzen vom Aussterben bedroht sind.

Baumpaten für die Togowald-Challenge

Daher hat Aktion PiT-Togohilfe im Jahr2023 erneut die Togowald-Challenge ausgerufen und um Spenden für  Eigenmittel gesammelt, um die Baumpflanzungen und Schulungen mit Aimes-Afrique fortsetzen zu können. Wir danken den vielen Baum-Paten, die unsere Challenge, in diesem Jahr nochmals 20.000 Bäume pflanzen zu können, mitgetragen haben. Diesmal wurde also speziell für Heilpflanzen und – bäume gespendet, die den traditionellen Medizinern schon bald direkten Nutzen bringen werden und dadurch die medizinische Basisversorgung vor Ort der ländlichen Bevölkerung verbessern wird.

Liveübertragung aus Togo

Im August reisten einige Baumpaten mit uns nach Togo und konnten „ihre“ Bäume persönlich pflanzen. Die Übertragung dieser Pflanzaktion per Video, organisiert von unserem Vorstandsmitglied und Blogger Matthias Lange ermöglichte allen Baumspendern, live dabei zu sein. Dieser Beitrag ist noch immer abrufbar auf youtube unter dem Link: https://youtu.be/fZneO4v-IgA

Auch die Pflanzung des 20.000 Baumes konnte per Video dokumentiert werden und findet man auf youtube unter dem Link: https://youtu.be/Me-n29ImSnM

Da für diese Pflanzen eigene Schutzzonen eingerichtet werden und die richtige Klimalage abgewartet werden musste, konnten die übrigen Setzlinge im Jahr 2023 bestellt werden, sodass sie schon in ausreichender Zahl angezüchtet werden konnten. Die Pflanzung selbst erfolgt erst im Jahr 2024.

Bisheriger Erfolg unserer Togowald-Challenge

30.000 Bäume in 2021 – geschafft
10.000 Bäume in 2022 – geschafft
2.000 Bäume zusätzlich in 2022 gespendet (Nachpflanzung von eingegangenen Setzlingen)
20.000 Bäume und Heilpflanzen in 2023 – geschafft

Aktion PiT-Togohilfe hatte im Jahr 2021 den Nachhaltigkeitspreis RENN erhalten und sieht dies als Ansporn und Verpflichtung an, gerade in diesem Bereich intensiv weiterzuarbeiten.

Nach der Corona-Pause brauchte das Dorfentwicklungsprogramm eine Bestandsaufnahme und eine Neuorientierung der anzustrebenden Schwerpunkte. Bei einem Workshop „Vision 2030“ mit Vertretern aller 10 Dörfer im Jahr 2022 wurde als eines der wichtigsten neuen Ziele die Professionalisierung und Stärkung der Landwirtschaft erarbeitet, um die Einkommensmöglichkeiten in den Dörfern zu verbessern und den Beruf des Landwirts für junge Leute attraktiv zu machen.
Aktion PiT-Togohilfe hat daher Kontakt zum Maschinenring aufgenommen, dessen Modell in Afrika durchaus vielversprechend bereits im Senegal aufgebaut wird.

Außerdem wurden Kontakte mit der landwirtschaftlichen Hochschule Weihenstephan-Triesdorf geknüpft, um durch Kooperationen die notwendige fachlich qualifizierte Beratung und Unterstützung zu erhalten. Erste Gespräche mit Bauern in Togo haben die Planungen, einen „Maschinenring Togo“ einzurichten, sehr unterstützt. Konkrete Maßnahmen sind in der Planung, konnten aber im Jahr 2023 noch nicht so weit entwickelt werden, dass Finanzierungsmittel gesucht und die Umsetzung in Angriff genommen werden konnten. Dieser Bereich wird im Jahr 2024 weiterverfolgt.

Live aus Togo

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Bericht zum 20.000 Baum

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Gesundheitsprojekte – Santé pour tous

Seit den ersten Aktivitäten im Jahr 1980 in Togo ist „Santé pour tous – Gesundheit für alle“ unser größter und wichtigster Einsatzbereich. Dank der überaus professionellen Zusammenarbeit mit Aimes-Afrique und Dr. Michel Kodom können wir überaus wirkungsvolle und nachhaltige Verbesserungen bei der Gesundheitsversorgung der Menschen in Togo erreichen.

Moderne und traditionelle Medizin zusammen bringen

Das Projekt „Tradi-Santé“, für das als dreijähriges Projekt im Gesundheitsbereich vom BMZ wieder hohe Fördermittel bewilligt wurden, ist 2023 das 2. Realisierungsjahr. Dank vieler treuer Spender und Förderer war es uns möglich, auch im Jahr 2023 die notwendige Eigenleistung von 25% der Gesamtsumme aufzubringen.

Das anspruchsvolle Ziel dieses Projektes besteht darin, die traditionellen Medizinleute in den 5 Ville-Santé-Zonen zu erfassen, über ihre im togoischen Gesundheitsgesetz vorgesehene Rolle aufzuklären, sie zu professionalisieren und in das bestehende medizinische Versorgungssystem für die Bevölkerung einzubinden. Wechselseitige Vorurteile zwischen Moderner und Traditioneller Medizin sollen abgebaut und durch Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Patientenüberweisungsprogramm ersetzt werden. Im Jahr 2023 konnten die dafür notwendigen Schulungen fortgesetzt werden, an denen sich die traditionellen Medizinleute (Männer und Frauen) mit wachsendem Interesse beteiligen.

Ihre Einbindung bei Ärzteeinsätzen mit Operationen empfanden sie als überaus informativ und befruchtend. Als besonders interessant erwies sich die Ermittlung der von den traditionellen Medizinern verwendeten Heilpflanzen. Erst durch die aufwändige, systematische Erfassung wurde deutlich, wie stark das Vorkommen dieser Pflanzen im Rückgang ist bzw. welche Pflanzen sogar vom Aussterben bedroht sind. Aktion PiT -Togohilfe hat diese Erkenntnisse genutzt und die „Togowald-Challenge 2023“ bereits darauf ausgerichtet (siehe Punkt 5).

Für das Projekt Tradi-Santé konnten im Jahr 2023 insgesamt 495.700,- € eingesetzt werden.

Das Projekt AMZA

Mit Eigenmitteln und Unterstützung der Aktion Sternstunden konnten wir im Jahr 2023 das Projekt „AMZA“ also spezielle Ärzteeinsätze für Kinder fortsetzen, um Problemkinder frühzeitig zu finden und um die Eltern zu sensibilisieren, rechtzeitig medizinische Hilfe zu suchen. Im Jahr 2023 konnten 6.105 Kinder untersucht und behandelt werden, davon wurden 425 Kinder auch sofort operiert – ein großartiger Erfolg.

Bei den Einsätzen wurde die Gelegenheit genutzt, um die Eltern durch Gespräche und Vorträge zu Gesundheits-Präventionsmaßnahmen, zur Bedeutung von Hygiene zu sensibilisieren. Außerdem kamen 2.500 Plakate, 10.000 Flyer und 2.500 Aufkleber zu diesen Themen zum Einsatz. Dr. Kodom nutzte zusätzlich die Medien (Radio, Fernsehen), um die Sensibilisierung durch die Berichterstattung über die durchgeführten Maßnahmen für eine weitaus größere Öffentlichkeit zu erreichen.

Es wurden Schulungen und Kochworkshops für 300 Frauen zur Zubereitung von Heilnahrung mit lokalen Produkten bei Durchfallerkrankungen von Säuglingen durchgeführt und 2.000 Heilnahrungssets ausgegeben. Außerdem wurden in örtlichen Gesundheitszentren Schulungen mit weiteren 250 Teilnehmern zur Betreuung unterernährter Kinder durchgeführt. Dieses überaus erfolgreiche Projekt zur medizinischen Versorgung von Kindern soll in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.

Im Jahr 2023 konnten wir für das Projekt Amza dank der Förderung durch Aktion Sternstunden insgesamt 123.000,- € einsetzen.

Gesichtsoperation gelungen

Eine besonders große Herausforderung bei den Gesundheitsprojekten stellte die Operation des 24-jährigen Studenten Marius dar, der an einer lebensbedrohlichen Geschwulst im Gesicht litt. Die aufwändige Gesichtsoperation konnte von Fachärzten in Togo an der Klinik von Dr. Kodom durchgeführt werden. Die Hälfte der erforderlichen OP-Kosten von insgesamt 16.000,- € konnte Aktion PiT-Togohilfe bereits im Jahr 2022 sammeln und zur Verfügung stellen. Die Restfinanzierung konnte dank vieler Einzelspender im Jahr 2023 erfolgen. Marius geht es inzwischen gut. Er macht eine Lehre und wird dabei durch eine Patenschaft von Aktion PiT-Togohilfe e.V. weiter begleitet.

Mission Kropf-OP’s – mission goître

Im Jahr 2022 hatte Aimes-Afrique ein weiteres Vorzeigeprojekt im Gesundheitsbereich unterbreitet, die „Mission Kropf-OP’s – mission goître“. In ländlichen Regionen sind Kropferkrankungen in Togo noch relativ häufig. Patienten, vorwiegend Frauen, mit diesem entstellende Erscheinungsbild werden als verhext stigmatisiert. Das Projekt sieht daher vor, durch Sensibilisierungskampagnen und durch konkrete Operationen und Wiedereingliederung der operierten Patientinnen in ihre Familien Überzeugungsarbeit zu leisten, dass der Kropf eine behandelbare Krankheit ist.

Das Projekt ist auf 5 Etappen angelegt, um in jeder der 5 Regionen in Togo öffentlichkeitswirksam über Kropferkrankungen aufzuklären. Am Ende soll ein Symposium mit Experten die Ergebnisse zusammenfassen und zu staatlichen Präventionsmaßnahmen führen. Für die erste Etappe dieses anspruchsvollen Projektes bewilligte der Freistaat Bayern Fördermittel, sodass noch im Dezember mit den ersten Operationen begonnen werden konnte. Diese Etappe konnte in den ersten Monaten des Jahres 2023 abgeschlossen werden. Es konnten 30 Patienten (27 Frauen und 3 Männer) erfolgreich am Kropf operiert und als gesunde Menschen in ihren Familien und Dorfgemeinschaften reintegriert werden. Eine Fortsetzung im Jahr 2024 ist bereits von der Bayerischen Staatskanzlei bewilligt.

Insgesamt wurde im Jahr 2023 ein weiterer Betrag von 29.700,- € für die „Mission Kropf-OP’s – mission goître“. eingesetzt.

Unser großer Dank gilt unserem Partnerverein Aimes-Afrique und seinen Mitarbeitern, die mit ungeheurem persönlichen Einsatz, hohem Fachwissen, enormer Kompetenz und Professionalität die Umsetzung dieser anspruchsvollen Projekte auch im Jahr 2023 wieder geleistet haben. Der Gesundheitsbereich konnte so wieder seine herausragende Bedeutung im Portfolio unserer Projekte einnehmen.

Unser Dank gilt auch dem BMZ, dem Freistaat Bayern, der Aktion Sternstunden, der Margrit-Nekouian-Stiftung und vielen, vielen Einzelspendern, die uns die Realisierung dieses großen Projektbereichs ermöglichen.

Allgemeine Projekte

Dieser Posten umfasste im Jahr 2023 wie bisher eine Vielzahl von Kleinprojekten. Es handelt sich um direkte Familienhilfen von konkreten Spendern aus Deutschland, aber auch um Hilfsmaßnahmen für Partnervereine. So wurden Kleinprojekte wie z. B. die Unterstützung der Blindenselbsthilfegruppe CASPAK mit Lebensmitteln und Blindenhilfsmaterial, die Behandlung von Jugendlichen, die an Epilepsie leiden, das Projekt Aklala als Zuflucht für Frauen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt waren, gefördert.

Beim Projekt „Jugendgruppe Henry Pabst“ wurden einzelne Jugendliche bei ihrer Ausbildung unterstützt.

Bei außergewöhnlichen Ereignissen unserer Mitarbeiter (z. B. der Diebstahl des Motorrads unseres Teamchefs Essowè Tchinguilou oder die betrügerisch verursachte Schuldenübernahme aus der Großfamilie durch Ousman) konnten wir einmalig mit Spenden helfen.

Einmalige Zusatzprojekte waren in 2023

• Die Beteiligung an den Kosten für den Bau eines neuen Krankenhauses in Zoti
• Die Beteiligung bei der Einrichtung eines Internats beim Frauenhaus Aklala in Kpalimé
• Die Förderung von Stipendiaten der gymnasialen Oberstufe und an der Universität in Zusammenarbeit mit der Stiftung C+D

Viele Förderbeträge blieben vorwiegend im Bereich von unter 500,- €, sind jedoch sehr effiziente Direkthilfemaßnahmen.

Transporte

Aktion PiT-Togohilfe e.V. führt seit September 2019 keine Hilfsgütertransporte mehr durch. Der Arbeitsaufwand und die Transportkosten stehen nicht mehr im richtigen Verhältnis zum Wert der gespendeten Sachgüter.

Die große Lagerhalle in unserem Haus in Togo wird dennoch weiterhin sinnvoll genutzt. Kirchliche Einrichtungen in Togo wie Pater Marian Schwark von der Steyler Mission und die OCDI (=Caritas in Togo) nutzen die Möglichkeit, ihre eigenen Containertransporte in Empfang zu nehmen oder Sachspenden in größerem Umfang zeitweise bei uns unterzustellen.

Demzufolge hat Aktion PiT-Togohilfe e.V. im Jahr 2023 keine Mittel mehr für Transporte von Sachspenden incl. der Entzollungskosten in Togo eingesetzt.

Organisation in Togo

Zu Beginn des Jahres standen 6 eigene feste Mitarbeiter in Togo für die Projektarbeit zur Verfügung, um diese umfangreichen Projekte vor Ort professionell abwickeln zu können. Insbesondere die Buchhaltung vor Ort der Konten auf der togoischen Bank UTB, die in die deutsche Buchhaltung eingepflegt wird, die Betreuung der Patenschaften, die Organisation des umfangeichen Briefwechsels und des Kommunikationsaustausches, die Zusammenarbeit mit den zahlreichen Partnern und die Überwachung der einzelnen Projekte werden von diesem Team überaus zuverlässig geleistet.

Zwei Mitarbeiter sind in einvernehmlicher Absprache zum 30. 9. 2023 ausgeschieden. Die Aufgaben werden zunächst von den verbliebenen 4 Mitarbeitern übernommen:

Essowè Riddick Tchinguilou für das Projektmanagement und die Patenschaftsorganisation. Er ist der neue Team-Chef vor Ort.

Sonia Samklu für die Buchhaltung.

Als weitere 2 bewährte Mitarbeiter bleiben Ousman Gouma als Chauffeur und Arimiyao Adam als Betreuer der Außenanlagen und des Lagers. Beide helfen auch bei der Betreuung von Patenschaftsgruppen und bei Sekretariatsaufgaben.

Die Einstellung von Praktikanten ist vorgesehen, um geeignete Kandidaten zur neuerlichen Aufstockung der Personaldecke in Togo zu finden. Ab 1. 12. 2023 wird Mazabalo PANLA, ebenfalls ein ehemaliges Patenkind, für ein dreimonatiges Praktikum angestellt, um sowohl Essowè Riddick Tchinguilou als auch Sonia Samklu zu unterstützen.

Aktion PiT – Togohilfe e.V. sorgt weiterhin für Arbeitsplätze in Togo. Die Personalsituation ist stabil. Die Mitarbeiter erhalten ein in Togo übliches Gehalt und sind außerdem incl. ihrer Kinder durch Aktion PiT -Togohilfe krankenversichert (eine freiwillige Leistung). Alle Mitarbeiter sind sozial versichert und erwerben dadurch Rentenansprüche.

Seit Dezember 2022 ist der Status als ONG (Nichtregierungsorganisation) vor Ort in Togo für Aktion PiT-Togohilfe e.V. durch den Accord Siège für weitere 5 Jahre verlängert.

Aktion PiT-Togohilfe e.V. steht vor Ort ein gebrauchter Pick-Up als Projektfahrzeug zur Verfügung.